Fledermausbestimmung in Mittelsachsen

/ July 18, 2023

Ein spannendes und interessantes Seminar liegt hinter mir. Zusammen mit rund 20 TeilnehmerInnen überwiegend aus Sachsen lernten wir vom 14.-16.07.2023 per “Druckbetankung” soviel über Fledermäuse an einem Wochenende, wie nur geht. Angeboten wurde das Seminar vom Nabu, und auf den Seiten https://fledermausschutz-sachsen.de stehen auch weiter Termine rund um den Fledermausschutz online. Bianka Porschien und Ulrich Zöphel übernahmen die inhaltliche Gestaltung. Für den praktischen Teil ist Joachim mit einer umfangreichen Ausrüstung angereist, um die Netzfänge zu ermöglichen. Die Unterkunft war in der Grünen Schule Grenzenlos in Zethau. Fänge im Striegistal Gleich am ersten Abend ging es raus zum Thelersberger Stolln. Es wurden 3 Netze und 2 sogenannte Harfen aufgebaut. An diesen Fangeinrichtungen sind nur senkrechte Fäden gespannt, an denen die Fledermäuse sich nicht verfangen, sondern nach unten in eine Tasche gleiten, aus der sie dann gesammelt werden können. Ein Fangnetz muss ständig betreut werden, da die Tiere nach dem Hängenbleiben zappeln und sich weiter verfangen – sie müssen dort schnell befreit werden. Eine Harfe kann auch eine zeitlang unbeobachtet stehen bleiben, da sich die Tiere dort nicht verletzen können. Erfolgreich gefangen hat jedoch vor allem das Netz an einem Gewässer am Waldrand – wir konnten an dem Abend ein Artenspektrum von 11 heimischen Fledermausarten begutachten. Die Tiere wurden vermessen (die Unterarmlänge und das Gewicht), notiert und beringt, und anschließend wieder frei gelassen. Mit dabei waren: alle drei Arten der Bartfledermäuse, die Nymphenfledermaus, der Große Abendsegler, Wasserfledermaus, Braunes Langohr, Mopsfledermaus, Zweifarbfledermaus und Nordfledermaus sowie die Zwergfledermaus. Am nächsten Abend zeigte sich zusätzlich die Große Bartfledermaus (Myosotis brantii). Theorie und Praxis Samstags tagsüber gab es einen Einführungsvortrag mit anschließender Bestimmungssession. Hier zeigte sich, dass es diese relativ überschaubare Artengruppe dennoch in sich hat. Vergleichbar vielleicht, wenn man bei Pflanzenbestimmungen gleich mit den Seggen anfängt. Ist der Ohrrand breit oder schmal? Wo versteckt sich der Tragus, und was ist mit Pilz-förmig gemeint? Haben wir ein Jungtier oder Alttier vor uns, und was bedeutet das für die Merkmalsausprägungen? Mit dem bereitgestellten, übersichtlichen Schlüssel und der hilfreichen Reihenfolge der Übungen war die Einarbeitung dennoch mit einigen Erfolgserlebnissen gekrönt. Am Nachmittag machten wir einen kurzen Ausflug zur Kirche, um auf dem Dachboden die Feldermauskästen zu kontrollieren. Fledermauskot gab es reichlich, in einem Kasten sass ein Großes Mausohr. Bei den gegenwärtig sehr sommerlichen Temperaturen kann gut sein, dass es manchen Fledermäusen dort oben unterm Dach zu heiß geworden ist. Die Fang-Session mit acht großen Netzen am

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Bird Race 2021

/ June 13, 2021

Ein Zweier-Team von Das Natlab hat Anfang Mai am Bird Race teilgenommen, das vom Dachverband Deutscher Avifaunisten organisiert wird. Damit waren wir eins von über 900 Teams, die an diesem heimlichen Tag der Artenvielfalt in Deutschland unterwegs waren – aber das einzige Team im Kreis Osterzgebirge-Sächsische Schweiz! Der Morgen begann noch mit Frost und Schnee, später am Tag war es sonnig und frühlingshaft. Wir sind dem dem Rad vom Kahleberg und Geisingberg zuerst Richtung Müglitztal gefahren, um im Weicholdswald eventuell ein paar Specharten zu sammeln – die sich aber nicht hören und blicken ließen. Dann brachte uns die Bahn wieder ein paar Höhenmeter nach oben, und per Rad sind wir weiter Richtung Bad Gottleuba. Am Hochwasserrückhaltebecken bei Lauenstein stand ein Graureiher am Ufer. Bei Liebenau auf der Hochfläche neben der A17 kreiste ein Rotmilan über uns. An der Talsperre Bad Gottleuba hockte eine Gebirgsstelze auf dem Geländer. Das Highlight der Tour war aber kurz zuvor im Oelsengrund ein Sommergoldhähnchen, dass nicht nur gut zu hören sondern bei seinen Kletterübungen an Birkenzweigen auch gut zu beobachten war. Mit 49 Arten haben wir schließlich in Pirna das Race abgeschlossen – der Kuckuck war die letzte neue Art auf der Liste. Die Mauersegler waren leider noch nicht angekommen! Damit sind wir insgesamt auf Platz 775.